Vor vielen Jahren bin ich nach der Arbeit nach Frankfurt-Rödelheim gefahren, um aus reiner Neugier einen Fotoladen aufzusuchen, der noch analoge Fotoprodukte anbietet. Beim Stöbern ist mir eine alte Minolta 7000 aufgefallen, ein 80 Jahre „Plaste“-Bomber. Der Film wird mit Motorkraft bewegt, Blende und Zeit über kleine Taster eines Mäuseklaviers. Haptik ist anders. Schönheit ist anders.
Mit Minolta hatte ich zuvor keine Berührung gehabt. Jahrelang lag das gute Stück in der Schublade. Irgendwann haben über ein Ebay-Konvolut, ein AF 28/2,8, ein AF 28-85/3,5-4,5 und ein AF 70-200 Ofenrohr zu mir gefunden. Und letztes Wochenende war es dann soweit, der jährliche Ausflug auf den Kreuzberg und die sich anschließende Fahrt nach Hamburg standen bevor und eine analoge Kamera sollte mit. Die Contax 167MT, die hat keinen AF, zeigte keine Regung. Die Zeit war knapp, keine AAA-Batterien zur Hand. Die Stunde der Minolta – und die hat AF.
Die Kamera wurde aus ihrem Schlaf erweckt, AA-Batterien eingelegt, Lebenszeichen. Das analoge Setup fürs Wochenende: Minolta 7000 + AF 50/1,8 und AF 28-85/3,5-4,5. Hat die Kamera funktioniert: Ja, aber die ersten 3 Bilder sind verloren, da der Film nicht richtig eingelegt war. Anwenderfehler. Ansonsten hat sie die Anforderungen gut gemeistert. Der Autofocus macht die Umstehenden lautstark darauf aufmerksam – es wird fotografiert. Minolta hat sich bei der etwas unkonventionellen Bedienung schon etwas dabei gedacht. Zeit und Blende lassen sich gut verstellen. Die Kamera macht sogar Laune.
Jetzt bin ich gespannt, was das gute Stück produziert hat. 3 Kodak Gold und ein Ultramax sind auf dem Weg ins Labor.
Update August 2025
Die Bilder sind da. DM Scan hier eine Auswahl.
